Die Traumata eines Kriegsfotografen verunmöglichen ein Leben im Alltag
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Eine sommerfrische Kurzgeschichte auf Ö1
Wer nicht lesen will, kann hören:
Am Sonntag, den 26. Juli, sendet Ö1 meine von Joseph Lorenz gelesene sommerliche Kurzgeschichte „Zur schönen Aussicht“:
https://oe1.orf.at/programm/20200726/605222/Ein-verfallendes-Haus-inmitten-der-Sommerfrische
Meine Lektüre im Juli
Nach dem langen Eintauchen ins blutige 16. Jahrhundert am Hof Heinrichs VIII. (siehe „Meine Lektüre“ im Mai) war mir nach einer kurzen gegenwärtigen Geschichte zumute. Ein vielversprechendes Roman-Debüt.
Und doch wusste er, dass dies nicht die Chronik des endgültigen Sieges sein konnte. Sie konnte nur das Zeugnis dessen sein, was man hatte vollbringen müssen und was ohne Zweifel noch alle jene Menschen vollbringen müssen, die trotz ihrer inneren Zerrissenheit gegen die Herrschaft des Schreckens und seine unermüdliche Waffe ankämpfen, die Heimsuchungen nicht anerkennen wollen, keine Heilgen sein können und sich dennoch bemühen, Ärzte zu sein.
Während Rieux den Freudenschreien lauschte, die aus der Stadt empordrangen, erinnerte er sich nämlich daran, dass diese Fröhlichkeit ständig bedroht war. Denn er wusste, was dieser frohen Menge unbekannt war und was in den Büchern zu lesen steht: Dass der Pestbazillus niemals ausstirbt oder verschwindet …
Albert Camus, Die Pest, S. 202
Meine Lektüre im Mai
… und wohl auch noch im Juni.
Ohne Zweifel war die Pest noch nicht zu Ende – und sie sollte das noch beweisen. Und doch fuhren in allen Gedanken schon Wochen im voraus wieder pfeifende Züge auf endlosen Schienensträngen, durchfurchten Schiffe leuchtende Meere. Am nächsten Tag würden die Geister wieder ruhiger sein und die Zweifel wieder aufsteigen. Aber für den Augenblick war die ganze Stadt erwacht […] Die sich nähernde Befreiung hatte ein gleichzeitig lachendes und weinendes Gesicht.
Albert Camus, Die Pest, S. 178f
Und tatsächlich hielt die Pest auch nicht von heute auf morgen inne, aber sie schien schneller zu erlahmen, als vernünftigerweise zu erhoffen war.
Albert Camus, Die Pest, S. 175
Die Pestkurve, mit ihrem ununterbrochenen Anstieg und der darauf folgenden langen Waagrechten, erschien zum Beispiel Dr. Richard durchaus beruhigend. „Es ist eine gute, eine ausgezeichnete Kurve“, pflegte er zu sagen.
Albert Camus, Die Pest, S. 154
Ein trauriger Jahrestag
Heute vor 75 Jahren wurde mein Großvater, dessen Lebensgeschichte die Inspiration für meine Erzählung „Die Verspätung“ darstellte, während eines sowjetischen Vorstoßes bei Zlín zum letzten Mal lebend gesehen.
Meine Lektüre im April
Der Autor erzählt anhand einer Familiengeschichte die Geschichte Jugoslawiens: und zwar im Krebsgang.