… auf meinem neuen Blog. Neben meiner beruflichen Tätigkeit als Dermatologe, habe ich mich in den vergangenen Jahren der Schriftstellerei zugewandt und bereits einige Bücher veröffentlicht. Weiterlesen
Archiv des Autors: admin
Doderer-Hausbesorgerin: Das „liebe Poldilein“ oder kurz die „Kress“
erschienen im Standard -Album am 18.12.2016
https://derstandard.at/2000049418179/Doderer-Hausbesorgerin-Das-liebe-Poldilein-oder-kurz-die-Kress
Am 23. Dezember 1966 starb Heimito von Doderer im Wiener Rudolfinerhaus an den Komplikationen einer Darmoperation. Erinnerungen an seine Hausbesorgerin zum 50. Todestag des österreichischen Schriftstellers
Dass Leopoldine Engelbrecher nach dem Requiem in der Karmeliterkirche am 2. Jänner 1967 am offenen Grab Doderers auf dem Grinzinger Friedhof gestanden ist, kann vermutet werden. Sicher ist, dass Frau Kresswaritzky, wie die langjährige Hausbesorgerin und spätere Haushälterin des Autors der Dämonen mit ihrem Mädchennamen geheißen hatte, für das Leben des Schriftstellers große Bedeutung hatte.
Meine A1: Betrachtungen über die Westautobahn
erschienen im Standard am 2.7.2016
https://derstandard.at/2000040203991/Meine-A1-Betrachtungen-ueber-die-Westautobahn
Vielfältig wie meine Befindlichkeiten auf den Reisen über die Westautobahn waren die Autos, mit denen ich sie zunächst passiv und später aktiv befahren habe. Betrachtungen zu Beginn der Reisezeit
Zu Ferienbeginn war ich wieder einmal auf der Westautobahn unterwegs und passierte dabei meine persönliche A1-Referenzstelle, an der ich seit langem meine aktuelle Befindlichkeit und meine allgemeinen Lebensumstände messe. Dabei handelt es sich um eine in meiner Kindheit angenommene Angewohnheit: In bestimmten Momenten halte ich meinen Lebensfilm an, registriere die äußeren Umstände und nehme sie zum Referenzpunkt, um mittels einer Art internen Zeitraffers Veränderungen in meinem Leben besser sichtbar zu machen. Die 292 Kilometer lange Westautobahn im Allgemeinen und ihr etwa 45 Kilometer langes Teilstück zwischen Schörfling und Thalgau im Speziellen waren schon in meiner frühen Kindheit von großer persönlicher Bedeutung. Und das nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Theorie: So erinnere ich mich an ein Buch in der Bibliothek meiner Eltern mit dem Titel Die Autobahn Wien-Salzburg, in dem mich ein Farbfoto von friedlich neben der Autobahn bei Mondsee weidenden Kühen fasziniert hat.
Ordnung in und nach dem Leben
erschienen im Standard am 31.10.2015
http://derstandard.at/2000024805219/Ordnung-in-und-nach-dem-Leben
Über Friedhöfe, Grabsteine und Inschriften: Was uns die Titel der Toten lehren können
Friedhofsgärtner ist auch ein schöner Beruf. Wenig Stress und viel frische Luft. Das erhöht die Lebenserwartung.“ Mit diesen Worten spornte unser Vater seine Söhne bei mäßigen Schulnoten zu besseren Leistungen an. Ob das Bestehen der Matura auf diese Motivation zurückzuführen ist, muss dahingestellt bleiben. Ebenso wie die Frage, ob dieser Satz bei mir das Vergnügen an Friedhofsspaziergängen begründet hat. Fest steht, dass die ehedem vergoldeten Inschriften auf verwitterten Grabsteinen schon früh mein Interesse weckten. Und zwar umso mehr, je umfangreicher sie das Leben der Verstorbenen dokumentierten. Besonders die Berufsbezeichnungen und Amtstitel der Toten drängten zunehmend in den Fokus meiner Aufmerksamkeit.
Die Wien-Rede
erschienen in Die Zeit am 27.8.2015
Im Juli 1863 markierte die Schlacht von Gettysburg in den Vereinigten Staaten von Amerika den Höhepunkt eines blutigen Bruderkrieges, der vordergründig ein Kampf zwischen Idealen, tatsächlich aber ein Konflikt zwischen Wirtschaftssystemen war, zwischen dem industriellen Norden und dem agrarischen Süden. Am 19. November jenes Jahres wurde im Beisein von Präsident Abraham Lincoln auf dem ehemaligen Schlachtfeld ein Soldatenfriedhof eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der nordamerikanische Kontinent an einem Wendepunkt, nicht unähnlich dem, an dem Europa derzeit steht. Weiterlesen
Routine in Weltuntergängen
Erschienen in der Wiener Zeitung am 11.5.2014
Vor 90 Jahren wurde der „intellektuelle Allrounder“ Jörg Mauthe geboren. In seinen prophetischen Analysen kommender Katastrophen hielt der Wiener Autor den „Homo Austriacus“ für besonders krisenfest.
Neoliberale Eisberge
Erschienen in der Wiener Zeitung am 14.4.2012
In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 versank das Prachtschiff „Titanic“ im arktischen Meer. Heute kann dieser spektakuläre Unfall als lehrreiche Metapher für die aktuelle Finanzkrise dienen.
Obwohl Gerüchte, wonach Kapitän Edward John Smith oder die White Star Line auf der Jungfernfahrt das blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung gewinnen wollten, widerlegt wurden, gilt als sicher, dass Joseph Bruce Ismay, Geschäftsführer der White Star Line und Passagier an Bord der „Titanic“, „seinen“ Kapitän dazu gedrängt hatte, die Geschwindigkeit des Schiffes trotz der eingehenden Eiswarnungen nicht zu drosseln und den Kurs beizubehalten. Er wollte einen Tag früher als geplant in New York ankommen. Weiterlesen